SozialstiftungNRW fördert das präventive Projekt für Grundschulkinder „INSPIRE YOUth“

Pressemitteilung |

Konzept gegen zunehmende Einsamkeit von Kindern und Jugendlichen 

SozialstiftungNRW fördert präventives Projekt für Grundschulkinder 

Seit der Pandemie hat Einsamkeit unter jungen Menschen in Deutschland zugenommen. Rund die Hälfte der Jugendlichen fühlt sich laut Studien zumindest manchmal einsam. Das von der SozialstiftungNRW geförderte Modellprojekt „INSPIRE YOUth“ setzt präventiv bei den Ursachen von Einsamkeit im Kindesalter an. Beteiligt sind elf Offene Ganztagsschulen in Trägerschaft der AWO im Westlichen Westfalen. Der Stiftungsratsvorsitzende der SozialstiftungNRW, Marco Schmitz, MdL, überreichte dem Vorstand der AWO am Mittwoch in Herne den Förderbescheid in Höhe von 700.000 Euro. 

Herne/Bochum/Gelsenkirchen. 

Ein Gespräch mit ChatGTP statt mit der besten Freundin? Für viele Jugendliche sind Unterhaltungen mit KI-Tools ganz normal, weil sie keinen Menschen haben, dem sie sich anvertrauen können. Diese Erfahrung machen Mitarbeitende der AWO (Arbeiterwohlfahrt) im Westlichen Westfalen immer wieder bei Veranstaltungen der Jugendsozialarbeit. Studien belegen, dass seit der Covid-Pandemie junge Menschen die am stärksten von Einsamkeit betroffene Bevölkerungsgruppe sind. Ein bislang wenig beachtetes Problem, dem die SozialstiftungNRW nun entgegenwirken möchte. Mit dem Projekt „INSPIRE YOUth – Einsamkeitsprävention bei Kindern und Jugendlichen“ fördert die SozialstiftungNRW ein bislang einzigartiges Vorhaben mit 700.000 Euro. Umgesetzt wird das Projekt an insgesamt elf Offenen Ganztagsschulen (OGS) in Trägerschaft der AWO in Bochum, Gelsenkirchen und Herne. Da sozial schwächere Kinder nachweislich stärker von Einsamkeit betroffen sind, wurden für das Projekt gezielt OGS mit einem hohen Schulsozialindex ausgewählt. 

Frühzeitige Prävention gegen gesundheitliche Schäden durch Einsamkeit 

„Wir setzen mit dem Projekt schon im Grundschulalter an, um die Kinder präventiv mit einem guten Rüstzeug gegen Einsamkeit auszustatten“, erklärt Muna Hischma, Abteilungsleitung Soziales bei der AWO im Westlichen Westfalen. Ziel sei es, dem Problem der Einsamkeit, das sich im Jugendalter deutlich verschärfe, frühzeitig entgegenzuwirken. Laut einer von der Landesregierung NRW in Auftrag gegebenen Studie sind 3,7 bis 11,1 Prozent der jüngeren Jugendlichen im Land stark einsam. Bei den älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen steigt dieser Wert auf 16,3 bis 18,5 Prozent. Nimmt man diejenigen hinzu, die zumindest gelegenlich mit Einsamkeit kämpfen, dann sind mehr als die Hälfte der Jugendlichen betroffen. „Diese Zahlen belegen, wie wichtig es ist, Einsamkeit bei Kindern frühzeitig zu begegnen“, betont Marco Schmitz, Stiftungsratsvorsitzender der SozialstiftungNRW. „Einsamkeit birgt nicht nur ernsthafte Risiken für die körperliche und psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Sie erschwert auch den beruflichen Einstieg junger Menschen. Mit ‚INSPIRE YOUth‘ fördert die SozialstiftungNRW ein Projekt, das modellhaft Lösungen für dieses Problem entwickelt.“

Gemeinsame Aktionen für mehr Zusammenhalt 

„INSPIRE YOUth“ ist ein ganzheitliches Konzept, das mit gemeinsamen Aktivitäten gezielt die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Kinder sowie den Zusammenhalt stärkt. Die Kinder lernen zum Beispiel durch Übungen, sich besser in andere hineinzuversetzen, anderen zuzuhören und Ausgrenzung zu vermeiden. So kann etwa durch Rollenspiele die Fähigkeit gefördert werden, die Perspektive zu wechseln. Zudem wird die Selbstwahrnehmung und der Umgang mit eigenen Gefühlen verbessert, zum Beispiel durch Tagebuchschreiben. Auch die pädagogischen Fachkräfte, Ehrenamtlichen und Eltern werden einbezogen, um die Kinder dabei zu unterstützen, Freundschaften zu schließen. Die Entwicklung des Projekts wurde durch die Stabsstelle „Einsamkeit“ der Staatskanzlei der Landesregierung angestoßen. Zum Abschluss des dreijährigen Projekts werden Empfehlungen für die Einsamkeitsprävention von Kindern und Jugendlichen entwickelt, die OGS und anderen Einrichtungen landesweit zur Verfügung stehen sollen. 

Zum Hintergrund: 

Informationen zur SozialstiftungNRW Die SozialstiftungNRW – mit gesetzlichem Namen Stiftung Wohlfahrtspflege NRW – ist eine Stiftung öffentlichen Rechts des Landes Nordrhein-Westfalen. 1974 als Sozialstiftung gegründet, erhält sie jährlich 24,5 Millionen Euro aus den Erlösen der Spielbanken in Nordrhein-Westfalen sowie rund 1,1 Millionen Euro aus den Lotterie- und Wetteinnahmen. Damit finanziert sie soziale Projekte der gemeinnützigen Träger der freien Wohlfahrtspflege und ermöglicht die Umsetzung innovativer Ideen. Bis heute hat sie rund 8.700 Vorhaben mit einer Fördersumme von einer Milliarde Euro unterstützt. Über die Auswahl der Projekte entscheidet der zehnköpfige Stiftungsrat. Er besteht zur Hälfte aus Parlamentariern, die vom NRW-Landtag entsandt werden. Jeweils zwei Mitglieder stellen die Spitzenverbände in der Arbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege NRW sowie die zuständigen Landesministerien.

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