Projekt des Monats Mai: Werkstattpioniere

Im Projekt „Werkstattpioniere – Digitale Expermentierräume öffnen“ können Menschen mit psychischen Erkrankungen digitale Projekte entwickeln und verwirklichen.

Wer wir sind?

Die Kette e.V. ist ein Sozialpsychiatrisches Zentrum im Rheinisch-Bergischen Kreis. In unserem Verein und seinen Inklusionsbetrieben arbeiten über 400 Mitarbeiter*innen, davon etwa 90 mit Schwerbehinderung. Ursprünglich ein gemeindepsychiatrischer Träger, halten wir inzwischen auch für Frauen und Männer mit geistigen-, Lern- und Körperbehinderungen Angebote vor. Jährlich nehmen ca. 1.500 Menschen unsere Dienstleistungen in Anspruch. 

Die Kette e.V. ist anerkannter Träger der Jugendhilfe und bietet als solcher neben niederschwelligen Kontaktangeboten Leistungen der Sozialpädagogischen Jugendhilfe an. Der Verein ist Träger einer stationären familienanalogen Jugendgruppe.

Was wir vorhaben?

Gruppenfoto in der Einrichtung
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Im Projekt „Werkstattpioniere – Digitale Expermentierräume öffnen“ können Menschen mit psychischen Erkrankungen digitale Projekte entwickeln und verwirklichen. Über Kompetenzschulungen sollen sie im Sinne des Empowerment-Gedanken ermächtigt werden eigenständig digitale Formate zu nutzen und zu produzieren. Dies geht von der Gestaltung von Drucksachen über Podcast Produktion bis hin zur Videobearbeitung für Social Media. 

Wer profitiert?

Zum Beispiel Frau T.: Sie ist Besucherin der Tagesstätte und eines Angebots zur Tagesstruktur mit Arbeitscharakter. Nach mehreren Psychiatrie-Aufenthalten empfindet sie mittlerweile eine gewisse Stabilität und es ist ihr ein großes Anliegen über ihre Erkrankung aufzuklären und andere Menschen darin zu bestärken, zu sich und ihrer Erkrankung zu stehen. Bis jetzt hat sie nicht den richtigen Rahmen gefunden. Das Internet nutzt sie über ihr Smartphone. Soziale Medien sind ihr bisher nicht zugänglich, da sie nicht so recht weiß wie sie diese nutzen kann und soll. 

In der Digitalwerkstatt erfährt sie die grundlegenden Funktionen der gängigen Social Media Plattformen und erhält auch über die Möglichkeit, sich über die Kanäle der Kette zu äußern. Besonders die Podcast Produktion hat es ihr angetan und sie kann sich vorstellen dort auch in die Rolle der Moderatorin zu schlüpfen. Sie empfindet die Tätigkeiten in der Digitalwerksatt als besonders sinnstiftend und erklärt, dass sich das Vermitteln von positiven Botschaften auch auf ihr eigenes Wohlbefinden auswirkt.

Was passiert im Moment?

Die Gruppenangebote finden regelmäßig statt und es hat sich eine feste Kerngruppe gebildet. Immer mal wieder kommen interessierte Nutzer*innen dazu und so vergrößert sich die Teilnehmerzahl stetig. Ein angestrebtes Ziel ist die Gründung von einzelnen Teams mit Schwerpunkten wie z.B. Gestaltung von Drucksachen, Social Media, Content Management eines Blogs von und für unserere Nutzer*innen usw. Hier befinden wir uns gerade an der Schwelle. Einige möchten eher in Ruhe „frickeln“, andere streben an, ihre Ideen als Darstellende in Social Media-Videos zu präsentieren. Das Projekt ist so gestaltet, dass nahezu alle Interessen abgedeckt werden können. 

zwei ältere Damen unterhalten sich vor zwei Laptops

Unsere Learnings bis hierher / Uns hat überrascht:

Um die Zielgruppe zur Teilnahme an unseren Angeboten zu motivieren, müssen wir behutsam und kleinschrittig vorgehen.  Es waren mehrere Auftaktveranstaltungen und Workshops notwendig, um eine stabile Teilnehmer*innenzahl zu erreichen. Überrascht hat uns der Kenntnisstand über digitale Werkszeuge. Viele Nutzer*innen verwenden bereits KI-Tools o.ä. 

An Erfahrung bieten wir:

Informationen zum Gratiserwerb von 50 Pro Lizenzen des Grafik Tools „Canva“ für gemeinnützige Organisationen. 

Im Netzwerk suchen wir:

Kontakte zum Teilen von Ideen.