Mit digitaler Bildung gegen zunehmende Zahl junger Cyber-Mobbing-Opfer
SozialstiftungNRW fördert Kölner Projekt „SafeSurf“
Die Zahl der jugendlichen Cyber-Mobbing-Opfer ist erneut gestiegen. Das belegt eine aktuelle Studie des Sinus-Instituts. Danach waren 16 Prozent der Jugendlichen schon Hetze und Angriffen in Sozialen Medien ausgesetzt. Die SozialstiftungNRW fördert gezielt modellhafte Lösungen, die diesem gefährlichen Trend entgegenwirken. Ein Beispiel ist das Projekt „SafeSurf“ des Caritasverbandes für die Stadt Köln.
Köln.
Beleidigungen oder Belästigungen in Sozialen Medien sind für Jugendliche keine Ausnahme. Mehr als jeder zweite Jugendliche kennt solche Fälle aus seinem direkten Umfeld. Das ergab eine aktuelle Studie des Sinus-Instituts im Auftrag der Krankenkasse Barmer. Oftmals fehlt es Jugendlichen an Wissen um die Gefahren in der digitalen Welt und auch an Möglichlichkeiten, sich Hilfe zu suchen. Das stellen auch die Mitarbeitenden der Caritas Köln bei ihrer Arbeit mit Jugendlichen fest. „Es ist nicht selten, dass junge Leute uns in Workshops berichten, dass sie sechs bis zehn Stunden täglich am Handy verbringen. Cybersecurity ist dennoch in der Regel gar kein Thema für sie“, sagt Claudia Metternich, Leiterin des Leistungsbereichs Jugend und berufliche Integration. Hier setzt das Projekt „SafeSurf – sichere Teilhabe in digitalen Räumen“ an, das die SozialstiftungNRW mit knapp 99.000 Euro fördert.
„SafeSurf-Licence“ für mehr Sicherheit im Netz
Das Projekt richtet sich gezielt an junge Menschen im Alter von 13 bis 21 Jahren, die unter benachteiligten Bedingungen aufwachsen. Dazu bietet die Caritas Schulen und anderen Einrichtungen Workshops zu Themen wie Cyber-Mobbing und Cyber-Grooming, digitale Abzocke oder Fakes im Netz an. Nach einer Vorbereitungsphase startete das Projekt mit einem ersten Workshop in einer neunten Klasse einer Hauptschule in Köln-Chorweiler. „Es lief sehr gut. Die Schülerinnen und Schüler waren sehr interessiert“, berichtet Metternich. Schülerinnen und Schüler, die mindestens an drei Workshops teilnehmen, erhalten am Ende eine „SafeSurf-Licence“, mit der sie ihre Kompetenzen nachweisen können.
SozialstiftungNRW engagiert sich gezielt für digitale Bildung
„SafeSurf“ zählt zu einer Reihe breit gefächerter Projekte für mehr Sicherheit junger Menschen im Netz, die die SozialstiftungNRW derzeit fördert. „Immer wieder belegen Studien, dass die Gefahr für Kinder und Jugendliche zunimmt, in Sozialen Medien Opfer von Mobbing oder Kriminalität zu werden“, erklärt der Stiftungsratsvorsitzende der SozialstiftungNRW, Marco Schmitz, MdL. „Deshalb fördert die SozialstiftungNRW über ihr Sonderprogramm ‚Digitale Teilhabe stärken‘ ganz gezielt die digitale Bildung junger Menschen.“ Dabei setzen die Projekte schon im Grundschulalter an. So wie etwa das Modellprojekt „TESDIGO – Teihabe stärken – digital und gesellschaftlich an der OGS“ in Wesel, Moers, Dinslaken und Krefeld. Es schult OGS-Kinder im kritischen Umgang mit Online-Angeboten. Modelle für den kreativen und gemeinschaftsfördernden Einsatz digitaler Medien erprobt zum Beispiel das Evangelische Jugend Weigle-Haus e.V. in Essen mit einem Modellprojekt für Jugendliche aus benachteiligten Verhältnissen.
Informationen zur SozialstiftungNRW
Die SozialstiftungNRW – mit gesetzlichem Namen Stiftung Wohlfahrtspflege NRW – ist eine Stiftung öffentlichen Rechts des Landes Nordrhein-Westfalen. 1974 als Sozialstiftung gegründet, erhält sie jährlich 24,5 Millionen Euro aus den Erlösen der Spielbanken in Nordrhein-Westfalen sowie rund 1,1 Millionen Euro aus den Lotterie- und Wetteinnahmen. Damit finanziert sie soziale Projekte der gemeinnützigen Träger der freien Wohlfahrtspflege und ermöglicht die Umsetzung innovativer Ideen. Bis heute hat sie rund 8.700 Vorhaben mit einer Fördersumme von einer Milliarde Euro unterstützt. Über die Auswahl der Projekte entscheidet der zehnköpfige Stiftungsrat. Er besteht zur Hälfte aus Parlamentariern, die vom NRW-Landtag entsandt werden. Jeweils zwei Mitglieder stellen die Spitzenverbände in der Arbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege NRW sowie die zuständigen Landesministerien.